Wo ist Herr Herbst?
Unser Herbst des Jahres
Willkommen zum ersten Interview von der GV News AG. Heute interviewen wir Herrn Herbst.
GV: Guten Tag, wollen Sie uns erst einmal erzählen, warum Sie die Schule verlassen?
H: Tatsächlich ist es so, dass ich in Elternzeit gehen werde. Das heißt, dass wir, also meine Frau und ich, einen Sohn bekommen werden und ich dann ab der Geburt die Elternzeit starten werde.
GV: Was werden Sie denn am meisten vermissen?
H: Am GV finde ich die Beziehung zu den Schülerinnen und Schülern sehr schön. Das bedeutet, dass ich die Schülerschaft sehr vermissen werde. Natürlich meine Klasse, die Gemeinschaft im Kollegium, aber auch alle anderen Klassen. Die Klassen, in denen ich unterrichtet habe, waren für mich wirklich eine sehr schöne Erfahrung. Das ist so das weinende Auge, das ich haben werde.
GV: Warum gehen Sie denn in Elternzeit?
H: Ich gehe in Elternzeit, weil ich mich dann um das erste Jahr meines Sohnes am meisten kümmern kann. Meine Frau wird voraussichtlich nach zwei Monaten wieder arbeiten und dann ist es schön, dass ich in der Nähe sein kann, die Entwicklung meines Sohnes mitbekommen kann, und da freue ich mich auch wirklich sehr aus familiärer Perspektive darauf.
GV: Warum werden Sie nach der Elternzeit nicht wiederkommen?
H: Nach der Elternzeit werde ich nicht wiederkommen, weil ich dann in der Nähe meiner Familie sein möchte. Das heißt, das wird nicht hier in der Nähe sein und ich weiß noch nicht ganz genau, wo wir dann sein werden, aber voraussichtlich werden wir erst einmal weiter in Münster wohnen. Und danach schauen wir, wo der weitere Weg unserer Familie hingeht.
GV: Worauf freuen Sie sich denn am meisten?
H: Ich freue mich darauf, mit meiner Familie zusammenleben zu können. Es gibt z. B. ein französisches Lied, in dem es heißt: „Un jour, je serai père, j’aurai un fils à élever. Et je lui apprendrai que chaque erreur est un essai.“ Also ganz grundsätzlich geht es darum, dass ich die Möglichkeit bekomme, meinem Sohn beizubringen, dass er jeden Fehler, den er macht, nicht direkt als tragisch ansehen muss, sondern dass er das als positiv sehen kann, dass man aus Fehlern lernt und gemeinsam wachsen kann. Genau das möchte ich ihm beibringen.
GV: Gibt es etwas, was Ihnen für immer positiv in Erinnerung bleiben wird?
H: Wie gerade angesprochen, die Schülerinnen und Schüler, die Kollegen und insgesamt die Schulgemeinschaft. Die Fahrten waren auch immer sehr positiv, wie im letzten Jahr die Französisch-Fahrt. Das war wirklich eine sehr schöne Erfahrung.
GV: Wenn Sie nicht Lehrer geworden wären, welchen Job hätten Sie heute?
H: Also, ich habe mich im Rahmen des Zivildienstes für den Lehrerberuf entschieden. Den habe ich in Frankreich abgelegt, in Straßburg, in einer deutsch-französischen Kindertagesstätte, weshalb ich in meiner Elternzeit sicherlich auch ein paar Dinge davon anwenden kann. Andererseits war es vorher relativ offen. Ich habe sehr gerne Sport gemacht. Zum Beispiel habe ich sehr viel Fußball gespielt. Ich habe auch den Sportunterricht im Allgemeinen sehr gemocht. Außerdem hatte ich mich damals auch speziell für Jura interessiert. Dort habe ich mich auch einmal beworben und hatte da auch einen Platz bekommen, aber ich habe mich dann für den Lehrerberuf entschieden.
GV: Gäbe es für Sie eine Sache, die Sie am Schulsystem ändern wollen würden?
H: Das ist eine sehr wichtige Frage, und natürlich kann ich die als einzelner Lehrer nicht für alle entscheiden. Ich finde es trotzdem wichtig, dass man den theoretischen Unterricht auch mit praktischem Unterricht verbindet, dass man da auch öfter die Chance hat, praktische Erfahrung zu sammeln. Meiner Meinung nach ist dies vor allem im Sprachbereich sehr wichtig. Auch deshalb lege ich sehr viel Wert auf die Fahrten, damit die Schüler mit der Sprache und der Kultur konfrontiert werden.
GV: Können Sie uns schon den Namen Ihres Kindes verraten?
H: Das kann ich leider noch nicht verraten. Grundsätzlich kann ich aber sagen, dass ungefähr zehn Schüler auf unserer Schule diesen Namen haben.
GV: Gibt es eine Sache, die viele Schüler sicherlich nicht über Sie wissen?
H: Vielleicht in Bezug auf meine eigene Schulzeit: dass ich in der achten und neunten Klasse, als ich aus Duisburg umgezogen bin, vom Notenzeugnis her auch nicht unbedingt so gut war. Da hatte ich auch mal in Latein zum Beispiel keine so gute Note.
GV: Sie hatten Latein, aber unterrichten Französisch?
H: Ja, tatsächlich schon. Allerdings war es bei mir der Fall, dass ich Latein und Französisch gleichzeitig hatte.
GV: Haben Sie ein heimliches Talent oder Hobby?
H: Ich interessiere mich sehr für Sport. Natürlich Fußball, aber insgesamt Sportarten finde ich sehr spannend. Also jetzt gerade spiele ich sehr gerne Tennis, Tischtennis und noch ein paar andere Sachen. Ich würde schon sagen, dass meine Leidenschaften im Sport liegen.
GV: Wie sieht denn Ihr Alltag nach der Schule so aus?
H: Zurzeit ist es so, dass ich dann natürlich nach der Schule erst mal koche und mich aktuell auch noch auf die nächste Zeit vorbereite. Es gibt natürlich auch die Abende, wo ich dann Sport mache oder meine Frau beispielsweise im Chor singt, und da begleite ich sie manchmal noch mit hin.
GV: Croissant oder Brötchen?
H: Ich esse natürlich gerne Croissant, aber an sich esse ich lieber Müsli zum Frühstück.
GV: Wenn Sie den Schülern eine letzte Botschaft mitgeben könnten, welche wäre das?
H: Ich wünsche allen Schülerinnen und Schülern, selbstverständlich aber auch dem Kollegium, alles Gute. Und im Französischen heißt es ja immer „tout le bonheur du monde“ (All das Glück dieser Welt), das wünsche ich auf jeden Fall allen. Wichtig ist mir noch zu sagen, dass ich dankbar bin, dass ich Teil des GVs und seiner tollen Gemeinschaft sein durfte, auch durch dieses Interview. Vielen Dank!
GV: Dankeschön für Ihre offenen und ehrlichen Antworten. Sie werden dem GV fehlen.
Text: Azra G., Lale Ö., Emilia U., Fulya Y., Henri G., Jarno G.,
Lukas H., Alexander J., Linus K., Jonathan W. (9. Klasse)








